Neuseeland – Im Reich der Kiwis

Traumziel und Synonym in Sachen Fernweh sowie oftmals Ziel allererster Reiseerfahrungen nach der Schule, das ist Neuseeland, der umgedrehte Stiefel auf der Südhalbkugel, welcher spätestens als spektakuläre Kulisse des epischen Dreiteilers „Der Herr der Ringe“ Weltruhm erlangte. Die Kiwis sind in der Regel entspannte und kontaktfreudige Menschen, wenn es aber um ihre Naturkostbarkeiten geht, tragen die Damen und Herren von der Nord- und Südhalbinsel allerdings vieles zu Markte. Für den Besucher bedeutet das gute Infrastruktur aber auch wenige Orte die man nur für sich allein hat. Die nachfolgenden Geschichten und Bilder entstanden auf einer fast 6000 Kilometer umfassenden Reise vom Süden in den Norden des Archipels und reflektieren sowohl die vulkanische Seele des Landes als auch die wunderbare Bergwelt mit ihren dichten Wäldern und einer einzigartigen Tierwelt, die sich besonders an den Küsten mannigfaltig zeigt.

»Obschon sie Kannibalen sind, sind sie von Natur aus von gutmütiger Veranlagung und besitzen kein geringes Maß an Menschlichkeit.« James Cook über die Maōri, aus dem Logbuch der Endeavour

Das Neuseeland-Dossier ist am wachsen und wird so wie ich mit den Bildern fertig werde, fortgeschrieben. Und ich sitze immer noch an den Fotos…

Vulkanwanderweg Tongariro Alpine Crossing

Der Vulkanwanderweg Tongariro Alpine Crossing ist einer der bekanntesten Wanderwege Neuseelands, den so genannten Great Walks. Er führt den Wanderer über das gesamte Tongariro Vulkanmassiv, vorbei am pittoresken Ngauruhoe-Kegel, hinauf zu den Abgründen des Red Craters, dann wieder hinab zu den farbenfrohen Emerald Lakes und endet an den aktuell aktiven Te Maari Kratern. Ausdauernde können den Tongariro sogar umrunden, damit eine andere Perspektive erkunden und den Rückweg über die Hütten Otuhere und Waihohonu angehen.

Über den Wolken der Nordinsel

Neuseeland liegt auf dem Pazifischen Ring des Feuers und auf der Nordinsel tritt der damit verbundene Vulkanismus in Form der Taupō Volcanic Zone offen zu Tage. Sie zieht sich wie ein Band einmal quer durch das Eiland. Auf ihr sitzt nicht nur der mächtige Tongariro sondern auch der noch viel majestätischere Ruapehu, welcher Nordneuseelands höchste Erhebung ist. Dieser Vulkan hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel, was man nicht zuletzt bei einem Besuch seines schroffen Kraterinneren nebst Kratersee mit eigenen Augen sehen kann.

Taupō-Vulkanzone und Maōri-Kultur

Die Taupō-Vulkanzone durchzieht die neuseeländischen Inseln wie ein roter Faden. Im Norden des Landes tritt sie in Form von Feuerbergen zu Tage, während der Süden der Insel von teils heftigen Erdbeben in Mitleidenschaft gezogen wird. Für die Mari ist die Kraft aus dem Erdinneren göttlichen Ursprungs.

Tölpelkolonie

Neuseeland ist ein Paradies für Seevögel, für Tölpel. Diese Meisterwerke der Evolution haben sich in großer Zahl am Cape Kidnappers niedergelassen. Von dort stellen sie den Fischen nach und ziehe ihre Jungen auf, welche sich ohne Flug- und Jagderfahrung auf die mörderische Reise nach Australien machen, den Trans-Tasmanischen Flug.

Die Albatrosse vom Doubtful Sounds

Der Fiordland Nationalpark umfasst die südöstliche Küste der neuseeländischen Südinsel und wie der Name schon sagt, dringt dort das Meer in ein Land aus Bergen und Schluchten ein. Besonders schön stellt sich dieses Spiel aus Nass und schroffen Felsen im verschachtelten Doubtful Sound dar, der anders die norwegischen Fjorde angenehmerweise grundsätzlich unbesiedelt ist. Ein Ort also, wo sich Flora und Fauna ungestört entwickeln kann, wo sich Pinguine genauso wie Seelöwen niederlassen und an dessen Treffpunkt mit der offenen See die Flugkünstler der Meere Zuhause sind: Albatrosse in verschiedensten Arten.

Auckland

In Neuseeland leben relativ wenige Menschen, die meisten von ihnen aber im Ballungsraum Aucklands, was Auckland de facto zur inoffiziellen Hauptstadt des Inselstaats macht. Dort kommen die großen Interkontinentalflieger an, brummt die Wirtschaft und für viele Touristen ist Auckland der Erstkontakt mit dem fernen Land im Südpazifik. Der Stadtkern ist kompakt bebaut und betrachtet man ihn mit dem großen Teleobjektiv, werden interessante Details zu Tage gefördert.

Südneuseelands Seelöwenspielplatz

An der Stelle, an der der holländische Seefahrer Abel Tasman die Südinsel noch vor James Cook entdeckte, erstreckt sich heute der gleichnamige kleinste Nationalpark Neuseelands. Seine ausgedehnten Wälder und Küstenstreifen laden sowohl zum Wandern als auch zum Paddeln ein. Auf diesen Streifzügen kommt man unweigerlich in sehr engen Kontakt mit der Flora und Fauna – und trifft mit viel Glück sogar eine Rasselbande junger Seelöwen beim Spielen.

Gletscher im Regenwald

Die Westküste Neuseelands ist ein Hort des Regens, die Einheimischen nennen sie auch gern mal Wet Coast statt West Coast. Die nahe See transportiert unglaublich viel Niederschlag an die bis zu 3700m hohe Bergkette wo es dann entweder ergiebigst regnet oder schneit. Der Regen sorgt ist die Basis für üppigste Vegetation, einen Regenwald, der Schnee hingegen lässt massive Gletscher die Hänge hinunter kriechen. Ein weltweit einzigartiger Ort, nicht nur des unvorstellbaren Regenvolumens von bis zu ~40cm in der Stunde.

Die südlichen Alpen

Der höchste Berg Neuseelands trägt zu Recht den Namen einer der größten Entdecker der Menschheit: Mount Cook, oder besser gesagt Mount James Cook. Der Berg diente Sir Edmund Hillary als Training für den Himalaya; er ist das Zentralgestirn der einzigartigen Bergwelt der südlichen Alpen mit seinen großen Bergseen. Ein Teil dieser riesigen Wasserlöcher entstammt Gletschern, ein anderer Teil sammelt das kostbare Nass dort, wo das Auffalten des Gebirges Tröge hinterließ die heute in karibischem Blau erstrahlen. Eine Kulisse, die man bereits oftmals im Filmepos „Der Herr der Ringe“ genießen durfte.

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